Sweet Home Alabama

Ich habe in Tirol gewohnt. Als ich jung war. Heute packen mich manchmal Anwandlungen, bei denen ich mich auf die saftigen Felder wünsche und mit den Freunden von damals um die Häuser ziehen will. Man könnte also sagen, dass ich wieder einmal nicht ganz objektiv bin, da Tirol ja irgendwie das Alabama Österreichs ist.

Ich glaube aber, dass niemand bei so etwas objektiv sein kann. Jeder über zwanzig hat einen Ort, den er mit seiner "Jugend" verbindet, den er aber aus irgendeinem Grund verlassen hat. Und wenn man dann Reese Witherspoon in diesem zuckersüßen Film sieht, packt einen doch irgendwie eine Wehmut und Sehnsucht nach "früher".

Natürlich kann man sagen, dass das Ende vorhersehbar und die Handlung realitätsfremd ist, aber wer will schon ein schlechtes Ende in einem Popcorn-Kino-Film? Man will, dass Jake das Mädchen kriegt, weil er im Gegensatz zu McDreamy kein Muttersöhnchen ist und seine Haare nicht so aussehen, als hätte er eine halbe Stunde gebraucht um sie so hinzukriegen. Man will auch, dass das Mädchen vom Land eine ultra-coole Modedesignerin geworden und trotzdem sympathisch geblieben ist. Man will das, eben weil es eben im echten Leben nicht so wäre.

Der Film fordert einen nicht gerade zu gedanklichen Höchstleistungen heraus, aber wenn man mitten in einem Sehnsuchtsloch steckt und sowieso findet, dass man früher glücklicher war, dann hilft er einem zwar nicht da raus, aber ab und zu sollte man sich einfach in seiner Sehnsucht suhlen. Denn besser wird es immer.

  • Digg
  • Del.icio.us
  • StumbleUpon
  • Reddit
  • RSS

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ganz einfach: nach tirol kommen und mit mir ausgehn... alkohol in verbindung mit der höhenluft bringt alles wieder in ordnung.

Kommentar veröffentlichen