Kick-Ass

Oder wie ich auszog, um Popcorn-Kino zu suchen und einen Lieblingsfilm gefunden habe.

Dave Lizewski (zugegeben, den Nachnamen musste ich googeln) ist High-School-Schüler und fragt sich, warum so viele Menschen sein wollen wie Paris Hilton, aber keiner wie Spiderman (Antwort: Weil Spiderman keinen eigenen Porno hat). Dave verwandelt sich dank eines grünen Tauchanzugs in "Kick-Ass", einen Superhelden, ohne Superkräfte. Man glaubt zu wissen, wie der Film weitergehen wird: Unser Protagonist wird dank Eigenschaften wie Disziplin, Selbstvertrauen und Integrität erkennen, dass man auch ohne Superkräfte super-gut sein kann. BULLSHIT!

Kick-Ass ist anders. Er verklärt das Superheldentum nicht zu etwas Heroischem und Übermenschlichem (wie zB X-Men), erklärt es aber auch nicht zu etwas Bierernstem, mit dem man hadert und an dem man verzweifelt (wie zB Batman). Der erste Versuch, ein Superheld zu sein, endet damit, dass Dave schwer verletzt in die Notaufnahme gebracht wird. Er rettet aber auch Menschenleben, fliegt mit einem Jet Pack und landet mit einem hübschen Mädchen im Bett (die Reihung ist willkürlich!). Dave Lizewskis Superheldendasein ist ein wenig wie das Leben selbst: es gibt beschissene Stellen, aber eben auch richtig gute.

Keine Kritik kommt ohne den Hinweis auf die "wahre Hauptperson" aus: Hit-Girl. Die einen sind voll des Lobes wegen der unglaublichen Leistung der Schauspielerin, die anderen sind irritiert von den blutigen Kämpfen in die das junge Mädchen verwickelt ist. Hit-Girls Kämpfe sind großartig choreographiert. Sie lässt One-Liner vom Stapel, wie sonst nur bullige Kerle in Actionstreifen à la "Die Hard". In ein paar Filmmomenten erwischt man sich sogar dabei, zu glauben, dass Quentin Tarantino hinter diesem Film steckt. Wo sonst, als in Tarantinos Filmen würde man so eine starke, weibliche Heldin finden? Natürlich ist es sehr verwegen, ein Mädchen von nicht mal 13 Jahren auf erwachsene Männer schießen zu lassen. Aber halten wir doch einen kurzen Moment inne und fragen uns, ob wir genauso irritiert wären, wenn Hit-Girl ein Hit-Boy wäre.

Man leidet mit, wenn Dave und Big Daddy zusammengeschlagen werden, man verkneift sich die Tränen, wenn Hit Girl sich mit einer lieblichen Mädchenstimme für immer von ihrem Vater verabschiedet. Man amüsiert sich aber auch über den Tanzstil von Red Mist und Kick-Ass und erkennt sich nicht nur einmal in Kick-Ass wieder. Kick-Ass ist tiefgründiger, als man vielleicht wahrhaben will. Gerne würde man sagen, dass man in der Realität, der echten Welt, Menschen wie diese Superhelden nicht braucht. Denn das ist schließlich verrückt. Aber um es mit den Worten Kick-Ass’ zu sagen „Das nennst du verrückt? Ihr schlagt hier zu viert einen Mann zusammen und alle anderen sehen nur zu. Und dann bin ich verrückt?“.



Und natürlich bedanke ich mich hier noch einmal sehr herzlich beim consol.AT, das es mir ermöglicht hat, diesen Film in der Vorpremiere zu sehen!

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